Im Zeitabschnitt vom 1. April 1940 bis zum 31. Juli 1940 besuchte Günther Steffen, abkommmandiert von der 1. Kompanie des SS-Totenkopf Infanterie Ersatz-Batallion II., den 3. Kriegsjunker-Lehrgang in Bad Tölz.

 

1934 und 1935 begann für die Waffen-SS die Ausbildung des Offiziers- oder Führernachwuchses auf eigenen Kriegsschulen in Bad Tölz und Braunschweig. Dort wurden geeignete Anwärter in bis zu zehnmonatigen Kursen ausgebildet und nach bestandenen Prüfungen zu Führern befördert. Die Auswahl dieser Teilnehmer erfolgte nach sehr strengen Maßstäben. Äußeres Erscheinungsbild und familiäre Herkunft gehörten ebenso zu ihrer Beurteilung wie ein polizeiliches Führungszeugnis und eine Schuldenerklärung. Für den Eintritt in die Kriegsschulen gab es keine Bildungsschranken. Bewerber konnten auch ohne Abitur aufgenommen werden, wenn  sie fachlichen und charakterlichen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme an der Ausbildung mitzubringen schienen. Die Anforderungen waren jedoch derart hoch und die Beurteilungsgrundsätze so streng, dass etwa ein Drittel der Lehrgagsteilnehmer die Prüfungen nicht bestanden  oder aufgrund von Persönlichkeitsmängeln nicht zu Führern befördert wurden. Die Erziehung zu Kameradschaft und verantwortungsbewußtem Handeln und Verhalten gegenüber Untergebenen standen im Mittelpunkt der Ausbildung. 

Ziel dieser Maßnahme für Günther Steffen war die Ausbildung zum Kriegs-Offizier.

Als Kriegsoffizier bezeichnete man im Zweiten Weltkrieg Offiziere für Waffen-SS und Wehrmacht, die unter erleichterten Bedingungen aus den Mannschaftsrängen hervorgegangen waren. Um die Verluste an Offizieren der aktiven und der Reservelaufbahn ausgleichen zu können, konnten insbesondere verdiente Unteroffiziere von ihren Regimentskommandeuren zum Kriegsoffizier vorgeschlagen werden. Nach dem Besuch eines zwischen vier und sechs Monaten währenden Offizierslehrganges an einer "Waffenschule" wurde der Offiziersanwärter zum Fahnenjunker-Feldwebel, Fahnenjunkel-Oberfeldwebel oder Fahnenjunker-Stabsfeldwebel ernannt. Nach weiteren 15 Monaten sollte die Beförderung zum Offizier erfolgen. Gleich verlief die Beförderung zum Kriegsoffizier.

 

Diese Führerausbildung besuchte zur selben Zeit auch Helmut Breymann, ein Kamerad von Günther Steffen. Die Männer sollten in der Zukunft  sehr eng miteinander zu tun haben und letztlich das gleiche Schicksal erleiden.

 

 

 

Ehemalige Führerschule Bad Tölz.

 

Leider wurde dieser Gebäudekomlex mit dem Einfluß Übereifriger (Leute, die ihr täglich Brot mit der Bewältigung deutscher Geschichte verdienen) und der Politik in Bad Tölz abgerissen. Der Umstand, dass hier Führer der Waffen-SS ausgebildet wurden, spielte sicherlich eine erhebliche Rolle. Ein derart "belasteter" Ort darf doch nicht erhalten bleiben. 

 

 

Am 1.12.1940 ( es taucht in diesem Zusammenhang als Gründungstermin auch der 9.11.1940 auf) wurde auf Weisung des Obersten Befehlshabers der Wehrmacht aus den Stämmen des SS-Infanterie-Regimentes "Germania" die SS-Division "Germania" unter dem Befehl von SS-Brigadeführer Felix Steiner aufgestellt. Dem ging eine Führerweisung vom September 1940 voraus, der die Neuaufstellung einer motorsierten Infanterie-Division mit Freiwilligen aus niederländischen-, flämischen- und norwegischen Gebieten, anordnete.  Diese sollte sämtliche Freiwillige aus den nordischen Ländern wie Norwegen, Dänemark und Holland unter ihrer Fahne vereinigen. Um die neue Division auf volle Stärke zu bringen, kamen durch Neuaufstellung die SS-Regimenter "Westland" sowie "Nordland" hinzu. Insgesamt hatten sich statt der erwarteten 5.000 Freiwilligen nur rund 1.150 Mann gemeldet. Es waren 600 Niederländer, 100 Flamen, 200 Dänen und 250 Norweger. Ende März 1941 wurde die Division auf den Truppenübungsplaz Heuberg verlegt. Am 21. 12. des Jahres verfügte der Oberste Befehlshaber bereits die Umbenennung der SS-Verfügungs-Division in SS-Division "Reich" und die SS-Division "Germania" erhielt aufgrund der ständigen Verwechselungen mit dem ihr unterstellten gleichnamigen Regiment "Germania" den Namen "Wiking" verliehen. Somit Bestand die Waffen-SS Ende 1940 aus den folgenden Truppenverbänden:

Leibstandarte SS "Adolf Hitler"

SS-Division "Reich"

SS-Totenkopf-Division

Polizei-Division

SS-Division "Wiking"

Diese Divisionen waren der Grundstock, aus dem sich bis zum Ende des Krieges 38 Divisionen der Waffen-SS in einer Stärke von fast 1.ooo.ooo Mann aus allen Teilen Europoas entwickelte.