1942 war ein Jahr mit folgenschweren Ereignissen, die ihren Ursprung bereits in 1941 hatten.

 

Anfang November 1941 war die  Freiwilligen-Legion Flandern über Mitau-Tauroggen - Riga-Valda-Dorpal den Raum Tossno-Andranowa, somit an die Ostfront verlegt worden. In den Tagen vom 3. bis 6. Dezember 1941 standen die Soldaten der Flandern östlich von Leningrad bereits in heftigen verlustreichen Abwehrkämpfen. Die militärische Führung reagierte sehr zügig und  beendete den Einsatz und verlegte durch einen Fußmarsch die verbliebenen Kräfte über Adrianowo-Tossna-Luga-Pleskau-Riga nach Kandau.  Dieses Ziel erreichten gerade noch 86 einsatzfähige Lastkraftwagen. 

Im Wehrmachtsbericht erfolgte eine positive Nennung:

"Bei der Abwehr schwerster Massenangriffe des Gegners zeichnete sich die SS- Legion Flandern besonders aus. Am 4. März 1942 verbreitete der Wehrmachtsbericht eine weitere positive Nachricht zu den erfolgreichen Einsätzen nördlich des Ilmensees (Wolchowkessel) 

Allerdings war das sowjetische Oberkommando  nicht untätig. Am 17. Dezember 1941 stellten die Sowjets die Heeresgruppe "Wolchofront" auf um damit die deutschen Truppen südlich des Ladogasees abzuschneiden und Lenningrad zu befreien. Die Verluste der Kampfgruppe kamen weniger durch Kampfhandlungen, sondern durch Temperaturen von -50 Grad C zustande. 

 

Die Reaktionen des deutschen Armeeoberkommandos (AOK) blieb nicht aus. Am 12. Januar 1942 wurde deshalb aus den unterstellten Truppen u.a. die Kampfgruppe "Debes" gebildet um dem erwarteten sowjetischen Großangriff begegnen zu können.

 

Der Namensgeber dieser Kampfgruppe, Lothar Debes, war SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS.

Die Kampfgruppe bestand u.a. aus Soldaten:

des Begleitbataillon "Reichsführer- SS

der Freiwilligen-Legion Flandern

der SS-Flakabteilung "Ost".

 

  Am 13. Januar 1942, also nur einen Tag später, begann die erwartete sowjetische Offensive. Bis zum Abend dieses Tages hatte der Feind bereits eine sechs Kilometer breite Lücke in der deutsche Abwehrfront geöffnet. Aus diesem Ablauf heraus erhielt die Flandern  einen neuen Einsatzbefehl und mußte sich nach Podboresje in Marsch setzen. Die Flamen passierten am 16. Januar 1942  Riga-Dorpat-Narwa Tossno, um über Tschudowo (17. Januar 1942), am nächsten Tag Podboresje zu erreichen (Raum um die Rollbahn Tschudowo-Nowgorod). Am 19. Januar 1942 begann der erste deutsche Gegenangriff  an der Wolchow-Front. Es herrschten Temperaturen von bis zu minus 50 Grad. Die Gehirnflüssigkeit vieler Soldaten gefror durch die Kälteleitung im Stahlhelm.

Am 19.1.1942 erlitt SS-Obersturmführer Hemut Breymann in diesen Kämpfen  eine Verwundung.( Sturm auf Kopcy / Sadje.)

 

Das 2. Kriegstagebuch der Freiwilligen-Legion "Flandern" für die Zeit vom 19.12.1941 bis zum 23.o7.1942

ist vorhanden und gibt  sehr interessanteTagesabläufe über die Legion "Flandern" bekannt. Es wird sichtbar welche Aufgaben die Männer einschl. ihrer Führer und Unterführer auf dem Weg nach Leningrad leisten mußten. Ich habe aus dem Kriegstagebuch die folgenden Teilberichte ausgewählt. Sie zeigen auf in welchem Umfeld Günther Steffen seinen Dienst in der Waffen-SS ausführte.

o1.o1.1942: Der Brigadekommandeur hält eine Lagebesprechung ab. Thema: Die Ostfront. Er gibt bekannt, dass der Russe versucht, an der gesamten Ostfront durchzubrechen. Es ist ihm gelungen an einigen Frontabschnitten die schwache deutsche (!) Vertdeidigung zu überrennen. Hierdurch haben sich Brennpunkte gebildet, die mit den eingesetzten (eigenen !) Truppen nicht gehalten werden können.

03.01.1942: Marschbefehl durch Brigadebefehl Nr. 42. Sofortiger Einsatz.

09.01.1942: Abmarsch der 2. und 4. Kompanie der Freiwilligen-Legion "Flandern"  über Zabeln, Riga nach Wolmar. Marschstrecke 22o Kilometer.

10.01.1942, 8.00 Uhr: Abfahrt nach Wolmar. Ankunft in Torma 21.00 Uhr.

11.01.1942: Ruhetag in Tolmar (Estland).

12.01.1941: Abfahrt nach Torma über Narwa, Dorpat nach Kingisepp.

13.01.1942: Abfahrt von Kingisepp nach Kotly - Koporje.

14.01.1942: Ruhetag in Kotly-Koporje.

15.01.1942: Weiterfahrt von Kotly nach Iwanoschkoje. Nachtfahrt nach Tossno. Ankuft: 24.oo Uhr.

16.01.1942: 4 Stunden Nachtfahrt auf Rollbahn nach Podbjergerje über Tschudowo. Erstes Nachgefecht von 3.oo bis 6.oo Uhr in Tjutitzy. Der Russe wird vertrieben, es brennen 3 bis 4 Häuser. Der Feind läßt etwa 200 Tote zurück.

17.01.1942: Die 4. Kompanie geht anschließend nach Sapolje in Stellung. Die Ortschaft steht unter starkem Beschuß durch Pak- und Granatwerfer. Der Gegner liegt etwa 500 m Entfernung südöstlich der Ortschaft. die 2. Kompanie wird zum Sturm auf Kopey eingesetzt, das von Russen besetzt ist. Kopey wird genommen. Die 2. Kompanie im Ort in Stellung. Frontlinie nach Osten. Während dieser Kampfhandlungen wird der Kompanieführer, SS-Obersturmführer Helmut Breymann verwundet.

Sapolje: Starker, andauernder Beschuß durch russische Artillerie. Einige eigene Bombenangriffe auf die feindlichen Stellungen bringe etwas Entlastung. Gegner hat sich auf die deutschen Stellungen sehr gut eingeschossen. Der größte Teil der eigenen Verluste ist auf feindliche Artillerie-Einwirkungen zurückzuführen. Die eigene Bunkerlinie liegt 200 m vor der Verteidigungslinie, daher treffen die 2. Kompanie ( geführt von Obersturmführer Helmut Breymann) die meisten Angriffe der Russen. Der Gegner war wieder stark betrunken und verriet sich durch lautes Geschrei und Reden, sowie die vergeblichen Anfeuerungsversuche der Vorgesetzten. Der Stützpunktt war in der Nacht 6mal in Alarmzustand. Den ganzen Vormittag belegt ihn der Russe mit schwerem Artilleriefeuer (12,5 cm). 60 Einschläge werden gezählt. Der Stützpunkt ist ein einziges Trümmerfeld.

Die Kompanie ist bei schwerstem feindlichen Artilleriefeuer - bis auf einen 6 Mann-Posten- in Bunkern untergebracht. Durch den starken Artilleriebeschuß hat die Standfestigkeit der Bunker sehr gelitten. Mögliche Treffer würden die Situation sehr verschlechtern, obwohl die Männer mit äußerster Kaltblütigkeit - auch bei stärkstem Artilleriebeschuß - auf ihren Posten stehen.

26.o1.1942: Apolfe: Feindlage verhältnismäßig ruhig.

02.03.1942: Einsatz (Angriff) der Freiwilligen-Legion "Flandern" bei Weschki-Semtitzy. Das Infanterie-Regiment 422 hat den Auftrag durch Gegenangriff eine Feindgruppe aus dem Wald westlich Kopcy-Krutik herauszutreiben und westlich Semtitzy einen starken Riegel zu bilden. Die Legion "Flandern", dem Infanterie-Regiment 422 unterstellt, erhält den Auftrag durch Angriffe in den frühen Morgenstunden des 02.03.1942 die Riegelstellung am Wege Weschki-Semtitzy zu nehmen. Die Freiwilligen-Legion "Flandern" stellt sich am 02.03.1942, 1.00 Uhr, zum Angriff mit folgender Stärke bereit:

12 Führer, 41 Unterführer, 335 Männer.

Bereitstellung zum Angriff um 1.30 Uhr beendet. Um 2.00 Uhr trat die Stoßtruppe zum Angriff an. 

Das Vorgehen in dem vorhandenen hohen Schnee war sehr beschwerlich. Die ersten 800 m beanspruchten 1 Stunde.

Verluste aus diesem Einsatz:

SS-Obersturmführer Nußbaum schwer verwundet. Verstarb während des Transportes zum Hauptverbandsplatz.

SS-Untersturmführer Weingärtner verwundet: Oberschenkelschuß, Granatsplitter im Rücken.

9 Unterführer und 110 Männer tot oder verwundet.

 

03. bis 05.03.1942: Verschiedene Stoß- und Spähtruppunternehmen bzw. Einrichtung einer Riegelstellung brachten aufgrund energischer Gegenwehr des Feindes keine herausragenden Geländegewinne. Die Verluste betrugen mehrere gefallene Unterführer und Männer. Zusätzlich mehrere Männer verwundet und 11 Männer mit Erfrierungen. Stukaeinsätze griffen den Gegner auch mit Feuerwaffen an. Darauf trafen zwei eigene Artillerieeinschläge auf den Waldrand westlich der Stellungen die Legion "Flandern". Vier Einschläge gingen süd-ostwärts des Weges, ohne Verluste in den eigenen Reihen, nieder. Die falsche Lage der Einschläge wurde sofort vom Adjutanten (SS-Untersturmführer Günther Steffen) der zuständigen Feuerleitstelle gemeldet, um eine Korrektur durchzuführen. Beim nächsten Feuerschlag schlugen jedoch wieder 6 weitere Einschläge in die eigene Stellung.

06.03.1942: Eigener Spähtrupp muss einen Weg durch ein Minenfeld passieren, der von einer Pionier-Kompanie gebahnt war. Der Russe greift eigene Stellung an, wird aber mit vereinten Kräften (JG-Kompanie 424) zurückgeschlagen. In der Nacht greift der Russe wiederholt an, wird unter Verlusten für ihn zurückgeschlagen. Ein russischer Bombenflieger belegt in der Nacht eigene Stellung. 3 Mann werden verwundet.

09.03.1942: Die Freiwilligen-Legion "FLandern" geht als Korps-Reserve in Tschitscholino in Ruhe. Die Legion hatte bei den Kämpfen vom 01.03. - 08.03.1942 erhebliche Verluste erlitten.

Gesamtschau: 

Die Freiwilligen-Legion "Flandern" hatte bei dem Angriff von Weschki nach Norden den Hauptstoß zu führen. Zeitraum: 01.03. - 08.03.1942.

Der Feind, der durchweg in gut ausgebauten und tief gegliederten Bunkerlinien lag, die eine starke Besatzung und Bestückung miit schweren Infanteriewaffen aufwiesen, leistete erbitterten Widerstand. Trotz Erschwerung des Angriffs auf Weschki durch metertiefen Schnee gelang es, wenn auch nach schweren Kämpfen und Verlusten, den Feind zu schlagen.

10.03.1942: SS-Oberführer Klingemann besucht den Kommandeur am Legion-Gefechtsstand und spricht  ihm seine Anerkennung für das tapfere Verhalten der Freiwilligen-Legion "Flandern" aus.

17.03.1942: Kommandeur läßt verlauten, dass die Legion "Flandern" ostwärtzs in einem Verteidigungsabschnitt eingesetzt wird, um das Infanterie-Regiment 209 herauslösen zu können. Einsatz ist in den heutigen Abendstunden zu erwarten. Vorbereitungewn sind zu treffen. Abfahrt der Legion aus Tschitscholino mit KFZ bis Krutnik. Ab Krutnik Weitermarsch in die Stellung. 

Die Freiwilligen-Legion "Flandern" wurde am 04.03.1942 wieder im Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) genannt.

Die Bekanngabe lautete u.a. wie folgt: 

"An verschiedenen Stellen des mittleren und nördlichen Frontabschnittes  blieben Angriffe des Feindes erfolglos. Bei einem eigenen örtlichen Angriffsunternehmen wurde der Feind aus seinen Stellungen geworfen.

Die SS-Freiwilligen-Legion "Flandern" nahm hierbei in erbitterten Nahkämpfen 25 feindliche Bunker.

 

18.04.1942: SS-Obersturmbannführer Fitzthum trifft als neuer Kommandeur der Freiwilligen-Legion "Flandern" ein.

20.04.1942: Um 10.00 Uhr übergibt der bisher mit der Führung der Freiwilligen-Legion "Flandern" beauftragte SS-Hauptsturmführer und Hauptmann der "Schupo", Hallmann den Abschnitt an den neuen Kommandeur, SS -Obersturmbannführer Fitzthum.

22.04.1942: Der Frontabschnitt wird an ein spanisches Batallion übergeben, die Legion "Flandern" wird herausgezogen und nach Tschetscholino zu den Trossen verlegt.

23.04.1941: Die Freiwilligen-Legion "Flandern" soll nach Dolgowa verlegt werden. Alle notwendigen Vorbereitungen wurden getroffen. Um 20.00 Uhr Abmarsch der Legion im mot. Marsch nach Nekochowa. 22.30 Uhr: Das 1. Fahrzeug trifft ein. Die LkW können auf dem Weg Podberesje-Nekochowa infolge starker Verschlammung nicht fahren. Die Mannschaften mußten daher in Podberesje absteigen und im Fußmarsch nach Nekochowa gehen. Von dort aus wurde geschlossen nach Dolgowo marschiert, wo für die Nacht über Quartier bezogen wurde.

24.04.1942: Zwecks Einweisung geht  der Kommandeur in die neuen Stellungen bei Dolgowo.

25.04.1942: Die neuen Stellungen wurden um 18.00 Uhr übernommen.

26.04.1942: Stellungsaus- und Umbaubau unter Heranziehung der Reserve-Kompanie. keine Feindberührung.

01.05.1942: Am Nachmittag, um etwa 13.00 Uhr, brach in Dolgowo, Standort des Trosses, ein Feuer aus. Durch starken Wind begünstigt, folgte eine schnelle Ausdehnung. 26 Häuser brannten nieder, wobei Munitionsvorräte der Abt. Ib-Leg. Fl., 5. / Leg. Fl.-, Bekleidung und Ausrüstung der Männer, sowie die Schreibstube des Stabes und der 5. Kompanie vollständig vernichtet wurden.

03.05.1942: Die Legion Flandern erhält die ersten 4 Urlauber-Platzkarten. Dadurch können 4 Legionsangehörige, die am längsten keinen Heimaturlaub hatten, in Urlaub fahren.

15.05.1942: Adjutant, SS-Untersturmführer Steffen, geht zum linken Nachbarn um die Übernahme des Stützpunkte 12, 13 und 14 zu besprechen. SS-Obersturmführer Dethier sieht sich ebenfalls die zu übernehmenden Stützpunkte an. 

17.05.1942: Vor der Übernahme des Stützpunktes 14 wird bei SS-Hauptsturmführer Frank, Kommandeur der I. Freiwilligen-Legion "Niederlande", fernmündlich angefragt, ob dieser Stützpunkt auch übernommen werden muß. Antwort: "Ja". In der Folge wird SS-Obersturmführer Dethier der Befehl geben, den Stützpunkt 14 zu besetzen. Hauptmann Schaller, 2./LSBT1.636 erhält den Befehl mit einem Zug seiner Kompanie den Stützpunkt 10 zu übernehmen.

Ein SS-Schütze der 5. Kompanie der Legion wird wegen Widersetzlichkeit verhaftet und über das SS-Rgt. Burk zum Feldgericht der verst. 2. SS-Infanterie-Brigade (mot.) geschafft.

21.05.1942,12.20 Uhr: Oberscharführer Kahrl trifft mit seinen Männern beim Gefechtsstand ein und meldet "Unternehmen" geglückt. Vernichtet wurden während dieses Stosstrupp-Unternehmens 2 Bunker, 5 Unterkünfte, 20 Minen, 9 Kasten Munition und verschiedenes Gerät. 5 Russen, darunter ein Politruk wurden niedergemacht. Ein Russe wurde gefangen genommen. Der Rest der etwa 20 Mann starken Besatzung fiel zum größten Teil auf der Flucht. Beute: 1 l. MG-34,1 russ. MG 40, 1 russ. MPi, 1 deutsche Leuchtpistole und 1 Kartentasche mit Bunkerkarte. Eigene Verluste: 1 Toter.

Der Kommandeur spricht Oberscharführer Kahrl und seinen Männern seine Anerkennung aus.

22.05.1942,22.15 Uhr: Geschäftszimmer ruft an: 115 Mann Ersatz eingetroffen. Kommandeur befiehlt sollen in Osaya bleiben und am 23.05, 10.00 Uhr, antreten. Kommandeur übernimmt selbst die Verteilung. 22.30 Uhr: Regiment ruft an: Eisenbahntransport mit Ersatz auf Mine gefahren. Ein Mann tot, 14 Mann verwundet. 

23.05.1942: Obersturmbannführer Fitzthum übergibt Abschnitt an Hauptmann Schaller. 10.15 Uhr: Obersturmbannführer und Adjutant in Osaya. Obersturmbannführer  spricht zu dem angetretenenErsatz und teilt diesen auf die Kompanie auf. Der Transportführer, SS-Untersturmführer Köhn, bittet im Einsatz bleiben zu dürfen. Nach Rücksprache mit dem Brigade-Adjutanten wird der Bitte entsprochen. SS-Untersturmführer Köhn übernimmt auf Befehl vom Oberstabsführer die 3. Kompanie der Legion "Flandern". 19.20 Uhr: Untersturmführer Hofmann meldet, Abschnitt an Untersturmführer richtig übergeben. 2. Kompanie der "Flandern" ist als Reserve an Strubsky-Bach, rückwärts des Abschnittes verlegt.

25.05.1942: 18.30 Uhr: Kommandeur ruft an. Der kommandierende General hat sich lobend über die Stosstruppunternehmenm geäußert. Führer und Männer sind darüber zu informieren. Neue Stosstruppunternehmen können, wenn sich die Gelegenheit bietet, sofort gestartet werden.

28.05.1942:

13.00 Uhr: Brigadeführer Klingemann mit Kommandeur auf Gefechtsstand. Brigadeführer gibt Lage, dass der Russe den Kessel räumt, einige Ortschaften sind schon kampflos genommen.

16.00 Uhr Kommandeur ruft an. Adjutant soll nach Osya kommen.

17.00 Uhr: Anweisung des Kommandeurs: Der Abschnitt wird um 1 Kompanie der Legion "Niederlande" verbreitert. Neue Grenze Punkt 43.o an der Bahnlinie bei Gorenka, 2 km südlich Gorenko. Von hier zu Punkt 36.9 Gafenko-Bach.

22.30 Uhr: Kommandeur ruft an: Funkspruch abgefangen. Lösen vom Feind ist in der Zeit von 24.00 Uhr bis 7.00 Uhr durchzuführen. Untersturmführer Köln bekommt Auftrag vorzufühlen ob Gegner abbaut.

12.06.1942: 4.oo Uhr: Regimentsadjutant ruft an: Hauptmann Schaller und Unterstürmführer Günther Steffen um 10.00 Uhr zum Regiment.

17.30 Uhr: Obersturmführer Breymann aus Lazarett zurück, übernimmt wieder 2. Kompanie der Freiwilligen-Legion "Flandern".

Durch die Vielen Regentage im Einsatzgebiet der "Flandern" sind die Wege stark durchweicht  und können nur unter größten Schwierigkeiten benutzt werden. Der "Spähtruppweg" ist vollkommen versumpft und für Fahrzeuge nicht mehr zu benutzen.

25.06.1942: Der Frontverlauf ist in Bewegung. Die Kämpfe vollziehen sich um die Stellung vor Mal-Samosche. Die Russen haben Teile in den letzten Stunden geräumt. Eigene Spähtrupps gehen rechts und links an den Stellungen vorbei. Waldstücke (westlich von Mal-Samosche) werden feindfrei vorgefunden. Daraufhin kommt vom Regiment der Angriffsbefehl auf Mal-Samosche.

7.30 Uhr: Die Batallione treten aus den Bereitstellungen gegen Mal-Samosche an. Es wird kein Gegner festgestellt. Zahlreiche Bunkerstellungen rechts und links der Wege sind vom Gegner verlassen. Auch Mal-Samosche ist feindfrei und wird um 9.05 Uhr besetzt.

9.30 Uhr: Das I. Battallion der "Niederlande" rückt von Norden aus in Mal-Samosche ein.

17.00 Uhr: Die Legion Flandern marschiert nach Ossija. Während des Marsches werden Waldstücke südlich von Mal-Samosche nach versprengten Russen durchstreift. Von Bel-Samosche  wird die Legion Flandern kompanieweise mit Lkw's nach Ossija gebracht. 

20.00 Uhr: Legion Flandern in Ossija eingetroffen und hat dort Ruhequartiere bezogen.

26.06.1942: Die Freiwilligen-Legion "Flandern" wird voralarmiert. Ia der Brigade ruft an: Der Russe ist ostwärts des Nordrandes des Samoschekoje-Sumpfes durchgebrochen. Die Legion "Flandern" besetzt darauf die ostwärts Bel-Samoschekoje liegenden Stellungen. Kompanien werden alarmiert und bekommen Auftrag: Sofort nach Bel-Samoschekekoje zu fahren.

7.10 Uhr:

Kommandeur fährt nach Bel-Samoschekekoje.

11.00 Uhr: Brigadeführer KLingemann ruft an: Die Freiwilligen-Legion "Flandern" soll sobald wie möglich nach Norden den Sumpf durchstreifen und dann möglichst nach Mal-Samosche längst des Steggrabens eine Verteidigungslinie besetzen. Der Legion "Flandern" wird zusätzlich das Krad-Schützen-Batallion 30 unterstellt. 

Das Sumpfgelände ist einigermaßen fest und wird in breiter Front durchstreift. Kleine Gruppen versprengter Russen werden aufgegriffen, die teilweise heftige Gegenwehr zeigen. Der größte Teil ergibt sich. Bei dieser Aktion müssen vom Russen gelegte und eigene Minenfelder durchschritten werden. Minendetonationen verletzten 2 Männer. Mit der 3. Kompanie der Legioin Flandern ist beim Durchkämmen des Sumpfgeländes die Verbindung verloren gegangen. Die Kompanie antwortet nicht auf verabredete Leuchtzeichen. Daher entschließt sich der Kommandeur  mit dem Stab und den auf auf über 100 Mann gefangenen  bis zur Mündung des Weges nördlich Mal-Samosche und von dort aus die 3. Kompanie einzuweisen. Der Marsch durch den Sumpf wird um 22.15 Uhr angetreten. Unterwegs findet ein kurzes Feuergefecht mit Versprengten statt. Es gelingt einige Gefangene zu machen.

27.06.1942,1.00 Uhr: Gefechtsstand wird eingerichtet, die Gefangenen werden abgeliefert. Die 5. Kompanie meldet, dass die 3. Kompanie vor einer halben Stunde vorbeigezogen ist und den linken Flügel des Frontabschnittes besetzt hat.

Diese Aktion brachte an Verlusten:

5 Flamen verwundet, davon 3 durch Minen, 2 im Feuerkampf.

28.06.1942, 4.00 Uhr: Höchste Alarmbereitschaft. Regiment "Niederlande" drückt seit 2.00 Uhrt von Norden aus gegen unsere Stellung und kemmt Nordteil des Sumpfes aus. Bei den Kompanien werden immer Gefangene bei der Nahaufklärung gemacht.

13.00 Uhr: Ia der Brigade ruft an. Es wird Erleichterung für die Truppen befohlen.  Der Kessel ist bis auf einen kleinen Rest im Nordosten bereinigt.

16.00 Uhr: Adjutant der Freiwilligen-Legion "Flandern" wird zumBrigade-Gefechtsstand befohlen. 21.00 Uhr: Adjutant zurück. Die Brigade hat als neuen Auftrag Stellung bei Ljublino Pole zu besetzen und zwar durch einen Fußmarsch. Wegen Erschöpfungszustand der Truppe, wegen der großen Zahl von Erkrankungen, sowie wegen der Ausfälle durch die letzten Gefechte ist dieses nicht möglich. Die Kommandeure sollen dem Brigadeführer einen ausführlichen Bericht über den Zustand der Truppen schreiben. Die Legion "Flandern" soll die Stellung im Sumpf räumen und die alte Stellung bei Bol-Samosche wieder einnehmen.

29.06.1942, 6.30 Uhr: Abmarsch der Legion Flandern und des Krad-Schützen-Batallions in die alten Stellungen. 14.00 Uhr: Hauptsturmführer Hallmann, Ia der Brigadew, ruft an: Legioin "Flandern" soll für einige Tage nach Ossija in Ruhe gehen.

30.06.1942,14.00 Uhr: Leutnannt Zahn, Adjutant der Artillerie-Gruppe Francke bringt Befehl, dass die Legion Flandern auf Zusammenarbeit mit dem

"Zugleutnant Gatow, der Pionier-Kompanie 675, angewiesen ist. Es sind Spähtrupps zu machen und zwar nach Osten in den Sumpf bis Semtizkoe, nach Westen bis an den Kerestje-Fluß. SS-Obersturmbannführer Fitzthum sagt zu, dass jeder Spähtrupp am Tage entsendet wird. Der erste Spähtrupp wird am Morgen gestartet.

02.07.1942, 6.30 Uhr: Kommandeur und Adjutant fahren nach Rapitza. Von dort fährt der Adjutant mit dem Brigadeführer zur "Friedrichschneise" über Kretschno. Der Weg von Kretschno zur Stellung bis bei Lublino-Pole ist noch voller Beutegut. Es stehen dort Geschütze, Protzen, Ausrüstungsgegenstände und Sanitätsmaterial. Die Aufräumungsarbeiten in der Friedrich- und Dora-Schneise halten noch Wochen auf. Die Freiwilligen-Legion "Flandern" soll voraussichtlich die Stellung Lublino-Pole beziehen. Zwischen Dora- und Friedrichschneise liegen ca. 700 halbverweste Russen, die an dieser Durchbruchstelle durch deutschn Artillerie und Bombenfliegerangriffe vernichtet wurden.

04.071942, 2.30 Uhr: Brigadekommandeur ruft an: Um 8.00 Uhr kommt ein Arzt vom Korbs um den Gesundheitszustand der Legion zu überprüfen. Der neue Einsatz der Legion Flandern bei Lublino-Pole ist in Frage gestellt.

05.07.1942,7.00 Uhr: Kommandeur fährt nach Raglitze wo ein Führer und 10 Männer der Freiwilligen-Legion "Flandern" durch General der Kavallerie Lindemann ausgezeichnet werden.

21.00 Uhr: Kompanieführer-Besprechnung: Legion "Flandern" bleibt wegen dem schlechten Gesundheitszustand der Männer 14 Tage in Ossya in Ruhe. Es soll leichte Ausbildung betrieben werden.

09.07.1942: Befehl von Brigade Ia: Legion Flandern übernimmt Brückensicherung bei Tatino.

11.07.1942: Heldenehrung auf dem Friedhof von Ossya. Der Kommandeur hält eidne Ansprache.

19.30 Uhr: Der Kommandeur spricht zu der angetrtetenen Legion und dankt

den Männern für ihren tapferen Einsatz. An Führern, Unterführern und Männer werden Auszeichnungen verliehen. 

13.07.1942: Adjutant erkundet auf Befehl der Brigade eine rückwärtige Verteidigungslinie von Weschki über Ossya nach Bol-Samoschje.

14.07.1942, 8.30 Uhr: Kommandeur fährt zur Brigade. 17.00 Uhr: Kommandeur mit Hauptsturmfüher Schellong zurück. Kommandeur übernimmt die Freiwilligen-Legion "Niederlande". Hauptsturmführer Schellong führt die Legion bis der vom SS Führer-Hauptamt bestimmte Kommandeur eingetroffen ist. 

15.07.1942, 18.00 Uhr: Brigadeführer Klingemann trifft ein. Die Freiwilligen-Legion "Flandern" ist angetreten. Der Brigadeführer dankt der Legion Flandern für den heldenhaften Einsatz. Er verabschiedet Obersturmbannführer Fitzthum und übergibt die Freiwilligen-Legion "Flandern" an den Hauptsturmführer Schellong.

16.07.1942, 9.00 Uhr: Hauptsturmführer Schellong fährt mit Ordonanz-Offizier nach Andrichnovo zur Erkundung einer rückwärtigen Auffangstellung. 

18.07.1942: Abschiedsabend des Führerkorps mit SS-Obersturmbannführer Fitzthum.

20.07.1942, 18.00 Uhr: Fernspruch der Brtigade: Legion Flandern soll sich für Weitertransport fertig machen.

21.07.1942, 21.30 Uhr: Legion Flandern soll Morgen verladen werden.Kranke und J-Staffel sollen zurückbleiben. 3. Kompanie soll gebildet werden. Verladebahnhof: Luboljardy.

24.00 Uhr: Obersturmführer Schubert ruft an: Legion Flandern soll ab 4.00 Uhr Bahnhof Tatino verladen. Obersturmführer Schubert wird durch Hauptsturmführer Schellong darauf aufmerksam gemacht, dass dieser kurze Termin nicht eingehalten werden kann. Durch den dauernden Regen sind die Wege unpassierbar geworden. Der Anmarschweg nach Moika nimmt alleine 5 Stunden in Anspruch, die angeforderten Fahrzeuge sind nicht angekommen, da wahrscheinlich durch die schlechten Wege  die Fahrzeuge nicht durchgekommen sind. Fahrzeuger, die am Tage Munition nach Tatino gebracht hatten, sind ebenfalls nicht zurück, so dass an einen Abmarsch vorläufig nicht zu denken ist. Eine telefonische  Rückfrage bei der J-Staffel ergab, dass die dem XXX V III A.K. abgesatellten Fahrzeuge noch nicht freigegeben waren und die J-STaffel daher nur 5 Fahrzeuge in Marsch setzen konnten.

22.07.1942, 06.00 Uhr: Die Legion Flandern marschiert jetzt erst ab, da inzwischen 4 Fahrzeuge eingetroffen sind, die aber nur das notwendigste Gepäck verladen konnten. Abmarsch nach Tatino der 1. - 4. Kompanie und der Panje-Staffeln. 5.50 Uhr: Meldung, dass der Knüppeldamm auf 100 m aufgerissen ist und so nicht für die Kfz passierbar ist. Meldung an OI der Brigade. Darauf Befehl von Brigade mit dem Abmarsch warten. Fußtruppe nach Tatino kann abrücken. 7.45 Uhr: Kfz können über Knüppeldamm einzeln durchgeschleust werden. Kfz können jetzt abfahren. Verladung findet jetzt doch in Ljubeljady statt.

22.00 Uhr: Meldung an Regiments-Gefechtstand:

Obersturmbannführer Fitzthumm weist in Lage ein.

Der Einschließungsring um Leningrad ist bei Staro-Panoro durch einen mit Panzern unterstützen Angriff der Russen eingedrückt. Ein lett. Batallion, daß beim ersten Angriff der Russen gut stand hielt, ist beim zweiten Angriff der Russen teilweise durch Munitionsmangel zurück gegangen. Der große Teil von Staro-Panoro fiel dadurch in russischer Hand. Eigene Angriffe zum Ausbuchten der Einbruchstelle konnten den Gegner nicht zur alten Stellung zurückwerfen.  Es ist geplant, diese Einbruchstelle ganz wieder auszugleichen. Die Legion "Niederlande" übernimmt einen Verteidugungsabschnitt bei Finakoje-Koirovo. Die 3. Legion Flandern wird dem Einsatzbatallion Niederlande zugeteilt und geht im mittleren Abschnitt in Stellung. Die übrigen Einheiten der Legion Flandern ist Abschnittsreserve und muß im "Wäldchen", 1500m west-südlich Finnskoje-Koirovo, Bunker bauen. Gefechtsstand der Legion Flandern wird vorläufig in den Gefechtsstand des Einsatzbatallions Niederlande gelegt, bis ein eigener Gefechtsstand gebaut ist. Der TRoss der Legion Flandern wird nach Ankunft in Duderhof-Nord untergebracht.

 

Das Kriegstagebuch der Freiwilligen-Legion "Flandern" wurde geprüft und für richtig befunden.

Führung der Legion "Flandern", gez. SS-Hauprsturmführer, 18.08.1942 

 

Leider besitze ich das anschließende Kriegstagebuch der Freiwilligen-Legion "Flandern" nicht. Der Inhalt wäre für meine Recherche ein überaus wertvoller Gewinn. Die Hoffnung stirbt zuletzt !"  

Anfang Februar 1942 war die SS-Legion Flandern an einen Gegenangriff bei Bol. Samoschje beteiligt. Trotz starker Artellerieunterstützung leistete der Feind heftigen Widerstand.  Das Entsatzunternehmen gelang deshalb nicht. Nur sehr wenige Mitglieder des Unternehmens gelangen nach Mal. Samoschje.

Um den 15. März 1942 starteten weitere Bemühungen die Einbruchstelle zu schließen. Kräfte der Waffen-SS sollten mit deutscher Infanterie zusammen nach Norden durchstoßen und sich an der "Erikaschneise" vereinen. Schritt für Schritt kämpfen sich die Bataillone durch die Schneisen des fast undurchdringlichen Winterwaldes vorwärts. Sturmgeschütze und Pioniere bahnen den Weg. Gnadenloser Kleinkrieg tobt im Unterholz. Das Gebiet der "Erikaschneise" kann erreicht werden. "Erikaschneise" ein Name, den jeder Wolchowkämpfer kennt. Er bezeichnet ein Stück trostlosen, heiß umkämpften Wald. An dem Knüppeldamm, der über diese Waldschneise führt und als Nachschubstraße diente, stand ein Schild. Hier beginnt der "Arsch der Welt". Und so war es tatsächlich.

Der Monat April brachte den endgültigen Wetterumschlag. Schnee und Eis schmolzen. Kniehoch stand das Tauwasser. Bis zum Bauch wateten die Soldaten durch eiskalte Moräste und den Sumpfflächen. Für die schweren Maschinengewehre mussten Unterlagen aus Baumästen und Sträuchern gebaut werden, damit sie nicht im Schlamm versanken.

 

Erst am 20. Mai 1942 wurde ein zweiter erfolgreicher Versuch unternommen die Wolchow-Frontlinie zu schließen. Der Feind wurde vernichtend geschlagen.General Lindemann meldete: "Der Russe räumt den Wolchowkessel".

Dieses Ende war für den Feind fürchterlich.Nur 32.ooo Mann überlebten die Schlacht und wurden gefangen. Zehntausende Soldaten lagen in den Wäldern und Sümpfen: ertrunken, verhungert, verblutet. Ein schreckliches Leichenfeld. Riesige Fliegenschwärme kreisen über den Morast, über die Körper der Toten, die aus dem Sumpf ragten. Eine schreckliche Wolke von Gestank lag über den Lichtungen: es war die Hölle.

Ein weiteres Bild der Wolchowschlacht:

Trostloe Gegend, einsame Wäler, weglose Sümpfe, extreme Witterung, unheimliche Schwärme von Stechmücken. Und der Wolchowkämpfer ? Völlig verwahrlost, abgestumpft, mit Mückennetz über dem Stahlhelm, selbst geschnitztem Wolchowknüppel.

 

 In der Folge wurde der erste konzentrierte Gegenangriff Richtung Kolpino und Umgebung gestartet. Dieses Vorhaben zog sich bis in den März 1943 hin.

 

Am 20. April 1942 erfolgt für Günther Steffen eine erneute Beförderung. Es war die Ernennung zum
Adjutanten des SS-Freiwilligen-Verbandes "Flandern" im Rang eines SS-Obersturmführers (der Reserve).

Durch diese Beförderung hatte Günther Steffen wieder den gleichen Dienstgrad wie in der allgemeinen "SS" erreicht. Eine Rolle für diese nicht übliche Entwicklung spielten die zweifelsfrei erfolgreichen Fronteinsätze - auch am Wolchow -.

Vorgesetzter von Günther Steffen war zeitweise der SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Josef Fitzthum und zwar im Sommer 1942. Günther Steffen war für Fitzthum der Bataillons- bzw. Regiments-Adjutant. Die folgende Zeit nutzte SS-Obersturmbannführer Fitzthum um die holländischen Freiwilligen der Legion intensiv auszubilden. Für die folgenden erfolgreich bestrittenen Kämpfe wurde insgesamt 18 mal das Eiserne Kreuz I. Klasse und 158 mal das EK II vedrliehen.  

 


Im Verlauf des Jahres 1942 kann Günther Steffen  mit seinen Kameraden im Rahmen der Winterschlacht in Karelien beteiligt gewesen sein. Wenn, stand dieser Einsatz  in Verbindung mit den Kämpfen um die Stadt Leningrd. Es fehlen mir hierzu bisher aussagefähige Beschreibungen. Nach den Recherchen müsste es sich um die Kämpfe in Kiestinki zwischen dem Pya-See und Top-See handeln.


Anmerkungen:

Karelien ist eine historische Region in Nordwesteuropa zwischen Finnland und Russland gelegen. Die deutschen und finnischen Streitkräfte waren in die Eroberungskämpfe Richtung Leningrad eingebunden.
Leningrad ist nich weit entfernt. Heute ist die Gegend zwischen dem finnischen und sowjetischen Staat aufgeteilt. Zu Russland gehört Karelien und die Leningrader Oblast. 
Finnland und Russland hatten sich wegen Karelien in der Vergangenheit schon mehrfach bekriegt. Als 1941 der Krieg zwischen Deutschland und Russland ausbrach, meinte Finnland die von Russland besetzten Gebiete zurück erobern zu müssen. Im Juni 1941 startete Russland überraschend einen großen Luftangriff auf finnische Flughäfen. Das militärische Ziel war, dort vermutete deutsche Flugzeuge zu vernichten.
Die Politik schaffte es nicht den Krieg zu verhindern. Insofern wurde er sehr agressiv geführt. Die finnische Armee rückte auf die Karelienische Landenge vor. Finnland eroberte in der Folge die früher an Russland abgetretenen Gebiete wieder zurück und besetzte zusätzlich den Großteil Ost-Kareliens.
In 1947 wurden nach einer erneuten Niederlage Finnlands die heutigen Grenzen gegenüber Russland festgesetzt.

Die deutschen Einheiten führten ihre Angriffe weiter in Richtung der Staße Ossay-Selo Gora. Die Legion "Flandern" konnte ihr Tagesziel nicht erreichen. Der Widerstand war einfach zu groß. Zwei Tage später wurde der Angriff mit neu zugeführten Truppen wiederholt. Dieser Angriff war dann erfolgreich.

Ende Juni 1942 war der letzte Widerstand im Wolchow-Kessel gebrochen. Ein letzter Versuch den Kessel von Innen zu sprengen scheiterte. Die Wolchowfront stabilisierte sich wieder. Bis auf einen Brückenkopf bei Mostki befanden sich keine sowjetischen Truppen mehr auf der westlichen Uferseite des Wolchow. Weitere Einzelheiten über diesen sowjetischen Brückenkopf sind mir nicht bekannt. 

Nach dem sich die Legionäre der "Flandern" in einem sehr schlechten Gesundheitszustand befanden, zogen sie Ende Juni 1942  in die Standortquartiere in Oyssa ein. SS-Obersturmbannführer von Lettow-Vorbeck übernahm die Legion, verunglückte jedoch tödlich und so führte zunächst SS-Sturmbannführer Fitzthum die Legion "Flandern". Er wurde dann im Juli 1942 bis zum 11. November 1942 von SS-Hauptsturmführer Schellog abgelöst.

Ende Juli 1942 verlegte die Legion "Flandern" im Rahmen der 2. SS-Infanterie-Brigade (mot.) an die Leningrader Front in den Bereich Puschkin-Sluzk).
Nach etwa 2 Wochen verlegte die Legion 20 Kilometer weiter nach Norden und bezog Stellungen 17 Kilometer südlich von Leningrad gegenüber Pulkowo.
Obwohl anfänglich für den Angriff auf Leningrad gedacht und durch weitere Truppen verstärkt, waren die Einheiten mit Eintreten der Krisen an der Südfront nur für die Belagerung von Leningrad eingesetzt.