Am 27.01.1944, also vor über 70 Jahren, meldete der sowjetische Rundfunk: "Leningrad" ist wieder frei "

Seit Herbst 1941 war Leningrad (heute wieder St. Petersburg) von den deutschen Truppen nahezu vollkommen eingeschlossen. Krieg, Kälte Krankheiten und Hunger hatten der Bevölkerung schwer zugesetzt. Der Tod war ihr ständiger Begleiter, hundertfach, tausendfach, hundertausendfach.

Am 22. Juni 1941 waren deutsche Truppen in die Sowjetunion eingefallen. Bereits Mitte September 1941 war die wichtige Ostseestadt Leningrad durch die Heeresgruppe Nord nahezu eingekesselt. Soldaten und Zivilbevölkerung sollten durch Artilleriebeschuss und Luftangriffe "mürbe" gemacht werden.

Diese "Aushungerungslösung" war die Folge einer neuen strategischen Anordnung von Adolf Hitler. Die vorher geplante Erstürmung der Stadt war verworfen worden. Angriffsziele waren nun Moskau und die Oelfelder der Kaukasusregion.

DerBevölkerung von Leningrad ging es immer schlechter. Nur der einzige Versorgungsstrang über den Ladogasee  ( die Straße des Lebens) hielt deren Lebensfähigkeit leidlich aufrecht.

Erst Mitte Januar 1944 konnten die Russen den deutschen Einschließungsring durchbrechen. Wie sich dann die  folgende militärische Auseinandersetzung  weiter entwickelte, zeigen die folgenden Darstellungen.

Am 15. Januar 1944 wurde die gesamte Front durch ein starkes Trommelfeuer aufgerüttelt. Der Schwerpunkt lag an der Front des Oranienbaumer Kessels. Die hier vorhandenen Luftwaffenfelddivisionen waren dem Angriff der Russen nicht gewachsen. Die Festungsartillerie und die schweren Geschütze der Rotbannerflotte verhinderte jegliche deutschen Truppenbewegungen. 

 

Die Beschreibungen stammen zum allergrößten Teil aus einem Kontigent von "NARA-Rollen" deren Inhalt als Kopie bzw. Speicherung in einer "PDF-Datei" vorliegen. Die Qualität der vorliegenden Kopien ist nicht sehr gut. Es handelt sich um Kopien von Mikrofilmen, wobei die Originale oft schon in einem miserablen Zustand waren. Die heute im Einsatz befindliche Kopiertechnik gab es natürlich Ende der vierziger Jahre noch nicht. So sind die Ursprungdokumente oft von vornherein sehr schlecht und werden beim Kopieren noch schlechter. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der 29. Januar 1944 zeigt bereits auf Jamburg  zurückziehende Truppenteile, also in die unmittelbare Nähe des Flusses Luga.

 

Gegen Mittag dieses Tages stehen bereits sehr starke sowjetische Streitkräfte beiderseits Opolje. Der Ort liegt unter intensiven Artilleriefeuer.
Im Raum Kotly stoßen die sowjetischen Streitkräfte in die Absetzbewegungen der Regimenter 48. und 49.
Der vordere Teil
 der Truppen bemerkt diese Entwicklung nicht. Alle Konzentration ist auf einen schnellen und möglichst verlustarmen Rückzug gerichtet. Erst als sowjetischen Streitkräfte sich massiv von allen Seiten bemerkbar machen erkennt die Führung den Ernst der Lage. Der abgedrängte Truppenteil ( mit Günther Steffen ) muss sich aus der Umklammerung befreien und sich den Weg unter massiven Angriffen der sowjetischen Streitkräfte nach Westen freikämpfen um den bereits abgesetzten Truppenteilen folgen zu können. Ziel ist die Luga-Brücke bei Keikino. In einem Halbkreis um Keikino bezieht die Brigade „Nederland“ neue Sperrstellungen. In der Nähe von Keikino wird eine Brücke über die Luga gesprengt. Damit ist der Weg für schwere Fahrzeuge der Sowjets gesperrt. Es verbleibt noch eine weitere Brücke für die deutschen Truppenteile, die sich dem Fluss Luga noch nähern. Dieser Auftrag gilt auch für Günther Steffen mit seinen Kameraden. Es muss alles sehr schnell gehen. Die feindliche Übermacht bereitet sehr große Schwierigkeiten. Bei diesen Aussagen darf man nicht vergessen, dass strenger Winter herrschte. Es lag sehr viel Schnee. Der Boden war steinhart gefroren.
Straßen und feste Wege im herkömmlichen Sinne waren ebenso nicht vorhanden wie es unmöglich war die Rollbahn (Fernstraßen) zu erreichen. Alle Truppen- und Materialbewegungen erfolgten quer durch die Landschaft.

Im Rahmen dieser massiven Absetzbewegungen des III. (germ.) SS-Pz.-Korps und der befohlene Aufbau einer „Luga-Linie“ bewegen sich die deutschen Truppen immer weiter nach Westen zurück. Der Brückenkopf bei Keikino muss aufgegeben werden. Es wird dann schnell zur Tatsache, dass die militärische Bedeutung der Luga-Linie schon völlig wertlos war bevor sie bestanden hat. Die sowjetischen Streitkräfte rückten überall vor.