Am 7. Januar 1942 verstärkte die sowjetische Armee die Aktivitäten im Nordabschnitt der Ostfront. Für die Deutsche Armeeführung waren es die Vorboten für einen baldigen Angriff durch die sowjetische Armee. Der Deutschen Heeresgruppe Nord wurden deshalb Verstärkungen zugeführt. Von dieser Maßnahme wurde auch die Legion Niederlande (ab April 1943 dann "Nederland) mit einer Stärke von 2.934 Soldaten betroffen. Es waren genau 67 Führer, 331 Unterführer und 2.536 Mannschaften. Nur 28 Führer und Unterführer waren Niederländer, obwohl nach Himmlers eindeutigen Erlass, die Legionen unter landeseigener Führung stehen sollten.

Am 13.01.1942 begann die erste sowjetische Wineroffensive begleitet mit einem Trommelfeuer von 30 Minuten auf die Verbindungsstelle zwischen der 18. und 16. Armee. Bereits wenige Stunden nach der Eröffnung der Offensive überschritten starke sowjetische Verbände 40 Kilometer nördlich von Nowgorod an mehreren Stellen den zugefrorenen Wolchow. Gleichzeitig wurden deutsche Stellungen an der Verbindung zwischen der 215. und 126. Infanterie-Division durchbrochen. Die sowjetischen Streitkräfte drangen damit zwischden Wolchow und der Rollbahn (Begriff für eine russische Fernstraße) Nowgorod-Tschudowo über Semitzy und Mostki bis zur Bahnlinie bei Selo Gora vor.

Genau zu dieser Zeit, am 13.01.1942, besuchte der Reichsführer der SS Heinrich Himmler die Legion Niederlande. Unmittelbar nach dieser Visite wurde die Legion mit der Eisenbahn nach Danzig transportiert. Von dort aus erfolgte ein Transport per Schiff nach Libau-Liepaja (ein Kriegshafen, der eisfrei ist).

Um den zugewiesenen Einsatzraum zu erreichen, marschierte die Legion über Riga und Plesskau nordöstlich weiter nach Selo Gora am Ilmensee. Dieser Marsch hatte eine Strecke von über eintausend Kilometer. Auf diese Weise erreichten die Legionäre nördlich den Ilmensee und wurden in die Angriffs- und Abswehrkämpfe westlich von Dubrowka bei Mjasky Bor und in den Raum Gusi-Gora  eingegliedert. Verstärkt durch eine Feldhaubitzen-Batterie der SS-Polizei-Division wurde die Legion Niederlande der 2. SS-Infanterie-Brigade unterstellt. 

Der Stab der 2. SS-Infanterie-Brigade führte ab 1942 verschiedene bei der Heeresgruppe Nord eingesetzte nord- und westeuropäische Freiwilligen-Verbände. In 1943 wurde aus der 2. SS-Infanterie-Brigade die "Lettische"-Freiwilligen-Brigade.

Knapp eine Woche später, am 19.1.1942, wurde die Kriegslage für die deutschen Streitkräfte sehr ernst. Es begann der deutsche Gegenangriff beiderseits der Rollbahn von Tjjutitzy auf Koptzy. Das Ziel der deutschen Operation war es die Verbindung der aus Nordwesten vorstoßenden sowjetischen 2. Stoß-Armee über den Wolchow zu unterbrechen und dadurch die sowjetischen Truppen einzuschließen. Diese Kämpfe tobten bei Temperaturen von fast minus 50 Grad Celsius. Trotzdem gelang es den deutschen Truppen am 20.1.1942 eine neue Abwehrfront an der Rollbahn aufzubauen.

Die Wolchow-Front war eine durchgehend militärische Formation der sowjetischen Armee. Die Front bestand von Dezember 1941 bis Ende 1944 mit einer kurzen Unterbrechung zwischen April und Juni 1942.

Im Dezember 1941 waren die sowjetische 26. Armee, die spätere 2. Stoßarmeee und die 59. Armee dem sowjetischen Frontkommando unterstellt. Später wurden auch die sowjetische 4. und 52. Armee der Front zugeführt. 

Im Februar 1944 wurde das deutsche Frontkommando endgültig aufgelöst und in die Leningrader Front eingegliedert. Hauptauftrag dieser Front war die Verteidigung von Stellungen am Wolchow und die Belagerung der Stadt Leningrad.

Der sowjetischen 2. Stoßarmee gelang es im März 1942 die deutschen Stellungen zu durchbrechen. Allerdings wurde der Durchbruch von deutschen Reserveverbänden abgefangen und die 2. Stoßarmee abgeschnitten. Die sowjetischen Streitkräfte konnten sich noch mehrere Wochen auf der westlichen Seite (bei Mostki) halten. Dann wurden auch sie vernichtet.

Der Druck der sowjetischen Streitkräfte auf die deuschen Stellungen verminderte sich nicht. In den letzten Januartagen 1942 verstärkten sich die Angriffe mit massiver Panzerunterstützung. Die deutsche Führung mußte bereit gehaltene Reserven einsetzen, darunter auch die Legion Niederlande. Der sowjetische Angriff erfolgte am 28.1.1942. Erst am 31.1.1942 durchbrachen die Sowjets die deutschen Linien. Die Legion Niederlande wurde bei Gusi abgeschnitten. Durch brutale Nahkämpfe wechselte dieser Frontabschnitt mehrmals den Besitzer. Richtig dramatisch wurde es am 13.2.1942 als die Legion Niederlande im dicht bewaldeten Gelände in einen starken gegnerischen Angriff geriet. Der Zusammenhalt der Legion zerbrach. Unter schweren Verlusten verlegte der restliche Teil der Legion an der nach Gusi insüdlicher Richtung nach Radoni verlaufenden Straße zurück. Am 24.2.1942 wurde von hieraus zusammen mit schnell herangeführten Reserve-Truppen ein Gegenstoß gestartet. Der Gegner verstärkte sein Kräfte  gleichzeitig ständig. Er wich deshalb auch nicht auf seine ursprünglichen Stellungen zurück. Die Lücken in der deutschen Front konnten trotz aller Bemühnungen nicht geschlossen werden. Eine Enschließung zeichnete sich immer deutlicher ab. Deswegen wurden die deutschen Truppen in das Sumpf- und Waldgebiet zwischen Selo Gora und Radoni zurückgenommen.

Erst am 23. März 1942 flauten die Kämpfe in dem tief verschneiten Gelände ab. Allerdings mußte die Legion Niederlande herbe Verluste ausweisen. Es waren: Gefallen 4 Führer  und 74 Mannschaftsmitglieder. Verwundet: 11 Führer und 428 Mannschaftsmitglieder.

 

Im April 1942 wurde die Legion Niederlande aus dem Frontverlauf am Wolchowkessel herausgenommen und durch neue niederländische Freiwillige aus der Heimat verstärkt. 

Die Wolchowfront kam nicht zur Ruhe. Ende April 1942 starteten Teile der sowjetischen 2. Stoßarmee von Westen, Teile der 59. Armee von Osten einen erneuten Angriff um die nur drei Kilometer breite Öffnung des Kessels zu erweitern. Dieses Vorhaben hatte keinen Erfolg. Der sowjetische Oberbefehlshaber ordnete darauf hin die totale Räumung des Kessels an. Das deutsche Kommando befahl die erneute völlige Schließung des Kessels. Am 22. Mai 1942 startete dieser zielgerichtete erfolgreiche deutsche Angriff. Nach neun Tagen war die 2. Stoßarmee wieder völlig eingeschlossen.

Nach einem halben Jahr Einsatz am Wolchow-Kessel besaß die Legion Niederlande nur noch 50% der ursprünglichen Stärke und damit nur noch die eines verstärkten Batallions. Obwohl im Gefüge der Legionsstrukturen laufend Verschiebungen vorgenommen wurden, war die Einsatzfähigkeit der Legion Niederland nicht mehr gewährleistet.

Ab dem 15. Juli1942 standen neue schwere Aufgaben bereit.