Die Legion Niederlande war wie es sich bereits aus den Vorinformationen ergibt der 2. SS-Infanterie-Brigade (mot.) zugeordnet. Zusammen mit dieser Brigade stand die Legion Niederlande Ende Juli 1942 an der Leningrader Front im Bereich Krasnoje-Selo.  Eine Reihe weiterer Kräfte verstärkte die deutsche Truppenansammlung. Der 2. SS-Brigade waren zusätzlich die Lettische Legion und die Legion Flandern angegliedert. Die am rechten Flügel anschließende 250. (span.) Infanterie-Division lag unmittelbar vor Kolpino. In diesem Bereich entstand später der Ausgangspunkt für die Schlacht von Krasnybor. Die Ansammlung deutscher Truppenteile waren nur für die Belagerung Leningrads vorgesehen. Die in den militärischen Planungen vorgesehene Eroberung Leningrads war aufgrund der militärischen Krisen an der Südfront fallen gelassen worden. Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt für diese Entscheidung war die starke Verminung der Frontlinie durch die sowjetischen Streitkräfte. In den Kampfhandlungen erlitten die deutschen Truppenteile sehr hohe Verluste. Hinzu kam der Abzug der deutschen Panzerverbände der Heeresgruppe Nord. Die Folgen dieser Entwicklungen war eine einschneidende Schwächung der deutschen Kampfkraft. In den Entscheidungskämpfen spielte die "militärische Musik" nun an anderen Frontabschnitten. Moskau sollte unbedingt eingenommen werden !!

In den militärischen Langzeitplanungen hatte Adolf Hitler die Einnahme der Stadt Leningrad vorgesehen. Eine längere Erkrankung Hitlers hatte zur Folge, dass einige Befehlshaber der Wehrmacht die Gunst der Stunde nutzten und die fertigen Planungen durchkreuzten. Der Widerstand Hitlers war nur zögerlich. Letztlich beugte er sich den Entscheidungen bestimmter Befehlshaber. Es war ein sehr schwerer Fehler. Das Leben dieser militärischen Führer in den komfortablen Befehlsständen hatte sie offensichtlich übermütig gemacht und das Sterben der eigenen Soldaten war nicht von besonderem Interesse. Es ging um die Erfüllung der so wichtigen Standesdünkel.

Die Belagerung der Stadt Leningrad durch deutsche Truppenteile war eines der grausamsten Kapitel des Rußlandfeldzuges. Ganze drei Jahre dauerte die Belagerung.

In der Belagerungszeit struktuierten die Sowjets ihre Streikräfte um und erreichten damit nach und nach Erfolge. Die deutschen Truppen waren dieser Entwicklung nicht gewachsen und damit wurde es nicht möglich die Stadt Leningrad völlig einzuschließen. Erschwerend war der Umstand, dass die Finnen als Verbündete nicht an der Belagerung beteiligten. Sie verweigerten sich aus politischen Gründen. Finnland wollte den Sowjets nicht zu "nahe" treten.

Die tobenden Abwehrkämpfe vollzogen sich bei Krasnoje Selo und im Raum Schlüsselburg. Die Legion Niederlande als Beteiligte hatte durch die Ereignisse am 31.12.1942 nur noch eine Gesamtstärke von 1.755 Soldaten. Nur die vorhandene Anzahl der Führungskräfte stellte die Verwendungsfähigkeit als Einheit sicher.

Im Zusammenhang mit meinen Recherchen stieß ich auch auf folgenden Bericht:

Die Brigade Niederlande verfügte zu keiner Zeit ihres Bestehens über eigene Panzer, Schützenpanzer, Panzerspähwagen oder Selbstfahrlafetten (Pak oder Flak). Ausser Lastkraftgwagen, Personenkraftwagen, Krädern gab es nur eine handvoll geländegängiger Raupenschlepper Ost ( RSO ) , Maultiere und Halbketten-Zugwagen.