Dieser Kartenausschnitt zeigt mit hoher Wahrscheinlichkeit den Rückzugsweg der Division Nederland von der Oranienbaum-Front während der Zeitphase 26.1.1944 bis zum 30.1.1944. Zusätzlich ist Kuplia gekennzeichnet. Hier erlitt Günther Steffen den Soldatentot und zwar am 30.01.1944.

 

Zu den Eintragungen in dem Kartenausschnitt:

Die Kennungen 49 und 48 (= Regimenter der Nederland) zeigen die Standorte zum Beginn der Rückzugsbewegungen am 26.1.1944.

Die Eintragungen "48 + 49 eingeschlossen" -linksseitig, oberer Bereich der Karte- zeigen das Einsatzgebiet der Kampfgruppe Breymann ( SS-Obersturmbannführer) in der Zeitphase 26.1. bis 30.1.44. Hier tobten Nachhutkämpfe. Es drohte eine Einkesselung. In diesem Bereich fiel Günther Steffen.

Die grün gekennzeichneten Orte wurden während des Rückzuges der Nederland passiert. Der erkennbare Straßenzug -ab ca. Koporje bis Keikino bzw. Kingissepp- diente als "Rollbahn" und war naturgemäß durchgehend durch Eroberungs- oder Nachhutkämpfe mit den Russen belastet.

Der Rückzugsweg der Kampfgruppe von Sturmbannführer Breymann verlief ganz offensichtlich von Kuplija über Kotly, an Ruddilowo vorbei nach Pillowo. Vollzogen wurde dann ein Schwenk in Richtung Westen  über Krikkowo und Keikino an die Luga.

Betrachtet man die Ausgangslage der Rückzugskriterien der Nederland, steht sofort die Frage im Raum warum sich die Truppenteile der Nederland von unterschiedlichen Orten aus auf den Weg zur Luga gemacht haben.

Informationen sprechen davon, dass es Ende Januar 1944 drei Haupt-Kampfgruppen innerhalb der Nederland gab. Geführt wurden diese Kampfgruppen von SS-Obersturmbannführer Collani, SS-Standartenführer Joerchel und schließlich von SS-Sturmbannführer Helmut Breymann.

Grundlage für die Bildung der Kampfgruppen und Durchführung der Absetzbewegungen von der Oranienbaumfront stammen aus einem Befehl durch den Kommandanten Felix Steiner des III. Germ. Panzer-  Korps. In diesem Befehl wurde  eine Kräfteverschiebung zur Luftwaffen Felddivision angeordnet. Zeitlich ca. 20.01.1944.

 Sicher ist, dass die Kampfgruppe Breymann ( SS-Sturmbannführer), hauptsächlich zusammengestellt aus Truppenteilen der Regimenter 48. und 49. der Nederland, sich aus ihrem letzten Einsatzgebiet Richtung Westen über Kernowo, Sista, Peipia, Kuplia, Pillowo und den Lugafluß absetzte.

Die Kampfgruppe Collani (SS-Obersturmbannführer) führte ihre Absetzbewegungen in Richtung Koporje, Kerbukowo, Ruddilowo, Pillowo, Krikkowo und Keikino bis ebenfalls an den Lugafluß.

Die Kampfgruppe Breymann hatte sehr schnell erhebliche Schwierigkeiten mit sowjetischen Streitkräften zu Lande und der Luft. In dem Gebiet um Peipija und Kuplia drohte ernsthaft die Einkesselung. Nur mit sehr viel Mühe und Einsatz der Truppenteile gelang eine Befreiung und damit die Fortsetzung der Absetzbewegung.

Um den 29.1.1944 war die Stadt Ruddilowo erbittert umkämpft. Die 13. ûnd 14 Kompanie der Nederland (Kampfgruppe Collani) verteidigten ihre Stellungen erbittert.

Am Abend des 28.1.1944 lagen die deutschen Truppen unter schweren sowjetischen Angriffen.Die Absetzbewegungen wurden deshalb Richtung Westen neu ausgerichtet. Dann kam ein neuer Befehl. Danach sollten die Absetzbewegungen gestoppt und die Stadt Ruddilowo erneut besetzt und gehalten werden. Nach diesem Befehl gäbe es dort nur schwache feindliche Kräfte. In der Nacht starteten die Sowjets allerdings schlimme Angriffe mit Luftunterstützung. In den Reihen der deutschen Truppenteile brach eine Panik aus, denn auch der Führung vor Ort war die Anwesenheit der mächtigen sowjetischen Streitkräfte nicht bekannt. 

Über den Einsatz der Kampfgruppe des SS-Standartenführers Wolfgang Joerchel habe ich keine Hinweise gefunden.